Die Zukunftschancen für die Regionalvermarktung liegen vor allem in Regionalitätsstrategien und
gelungenen Regionalvermarktungskonzepten. Um den Ausbau von Regionalvermarktung
voranzutreiben, bedarf es einer verbesserten Digitalisierung regionaler Produkte. Aufwendige
Listungsverfahren, Erfassungen von Produkten und Ausfüllen der Produktdatenblätter stellen für
die Klein- und Kleinsterzeuger:innen und den kleinstruktrurierten Handel einen hohen
bürokratischen Aufwand dar. Während es für große Handelskonzerne geübte Praxis ist, bedeutet es für regionale Einzelhändler:innen eine große Herausforderung. Die Eingabe der Produktdaten für jeweils ein Produkt lässt sich auf circa 10-45 Minuten beziffern. Ein hoher Zeitaufwand für Händler:innen mit etwa 1500 Produkten im Stammsortiment. Doch diese Eingaben sind Pflichtaufgabe, nicht zuletzt auch mit Blick auf den Onlinehandel.

Die Produktinformationsplattform REGIOdata soll zentral gepflegte Produktinformationen bieten und stellt dem Einzelhandel diese zur Verfügung. Neben den wichtigen Daten für die regionalen Produkte verfügt die Datenbank auch über Schnittstellen ins Warenwirtschaftssystem und soll so die Verkaufsfähigkeit regionaler Waren erhöhen.

Nun geht das Projekt in die nächste Phase. Dank des ehrenamtlichen Engagements des Regionalbündnis Thüringen e.V., welcher als Mitglied des BRB in unmittelbarem Austausch mit dem Projekt stand, wird Thüringen nächste Pilotregion in der Ausweitung der Plattform.

Anne Häßelbarth wird als Leiterin des Projekts Thüringer Regional Regal und als Leiterin des Arbeitskreis Mikrologistik durch den BRB mit der Aufgabe betraut, die Betaversion der Datenbank in Thüringen einzuführen und durch die praktische Umsetzung mit regionalen Erzeuger*innen und Händler*innen weiterzuentwickeln.

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RegioData: Der Branchenstandard für die Digitalisierung und den Handel von Regionalprodukten

Um den Ausbau von Regionalvermarktungskonzepten voranzutreiben, bedarf es einer verbesserten Digitalisierung der regionalen Produkte. Zentrallistungen, die Erfassung der Produkte, das Ausfüllen der Produktdatenblätter und Artikelpässe: Dieser bürokratische Aufwand muss konsequent reduziert werden, indem exzellent gepflegte Produktinformationen in der zentralen Datenbank RegioData dem kleinstrukturierten Handel zur Verfügung gestellt werden.

Die Anbindung von Warenwirtschaftssystemen an Kassensysteme ist für Handelskonzerne eine geübte Praxis. Für die meisten regionalen Einzelhändler bedeutet es einen fast unüberwindbaren Schritt. Deswegen ist neben der Bereitstellung von Produktinformationen auch die Schaffung von Schnittstellen zum Warenwirtschaftssystem der Läden dringend geboten.

Hintergründe

Den Bundesverband der Regionalbewegung e.V. erreichen alltäglich Anfragen von Online-Shops zur Vermarktung regionaler Produkte aus dem gesamten Bundesgebiet. Dennoch will ein digitaler Handel nicht so recht entstehen. Baukastensysteme für Onlineshops sind vielfältig verfügbar, doch müssen diese mit Inhalt gefüttert werden. Es bringt einen hohen Arbeitsaufwand mit sich, um die Produkte in die gesetzlich vorgeschriebene Form (Pflichtangaben für Online-Handel) zu bringen. Die Eingabe der Produktdaten für jeweils ein Produkt lässt sich auf ca. 10 bis 45 Minuten beziffern, eine Endlosaufgabe für Händler*innen mit bei etwa 1500 Artikeln im Stammsortiment. Kleine Inverkehrbringer*innen sind durch die zusätzliche Belastung in ihren täglichen Prozessen überlastet. Digitalisierung ist dort häufig noch nicht angekommen oder umgesetzt.

Maßnahmen

Die an die speziellen Bedürfnisse des Regionalhandels und kleiner Inverkehrbringer*innen angepasste Produktinformationsplattform „RegioData“ wurde programmiert. Durch RegioData wird ein wirksames Instrument des Regionalhandels und damit für die nachhaltige Entwicklung von Regionen geschaffen. Nun können Produktinformationen einfach gepflegt und von allen angeschlossenen Plattformen abgerufen werden. Das Projekt „RegioData – Regionalprodukte werden zu Handelsware“ ist eingebettet in die Netzwerkarbeit der Meck-Schweizer, des Netzwerkes Dorfladen MV und der Landesgruppe Regionalbewegung MV. Das vorhandene Partnernetzwerk bietet hervorragende Voraussetzungen, um das Produktinformationsmanagementsystem einzuführen. Die technischen Voraussetzungen wurden im Bundesprogramm land.digital geschaffen. Im Projekt „RegioData“ soll es nun um die Einführung und praktische Umsetzung in der Pilotregion – der Meck-Schweizer-Region – gehen. RegioData soll in einem Folgeprojekt auf andere Regionen übertragen und à perspektivisch bundesweit für den Regionalhandel zur Verfügung gestellt werden.

Kontakt:

Bundesverband der Regionalbewegung e.V.
Anne Häßelbarth

Tel: 0176 – 80337034
E-Mail: haesselbarth@regionalbewegung.de

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